Zum Inhalt springen

Weinpau in Sidtiról (Pegriffe)

Aus Wikipedia

Die Pegriffe wern in dén Artikl zwecks Klårheit in Schriftspråch ibersétzt. Nét in gånzn Lånt sein ålle Pegriffe gleichermåßn in Geprauch. Dé mit (*) kénnzeichnetn Wérter håbm in der haiting Weinwirtschåft weanig óder koa Pedaitung mehr, weil sich die Arbeitsmethódn géndert håbm.

Verschiedne Pegriffe[Werkeln | Am Gwëntext werkeln]

Die Sórtn Gwirztraminer håt ihrn Nåmen van a Sidtiróler Órtschåft
  • Ånewånt, Ånawånt (f.) - Randstreifen im Weinberg; bair. Mundart
  • Ångl: Ranke der Weinrebe
  • Ånsétz - der (ebenerdige) Raum, wo der Wein zum Gären gebracht wird
  • årbetn - gären (Maische), auch: arbeiten
  • ausputzn - Laubarbeit nach der Blütezeit
  • ausriislen (Kaltern): Ausfallen der Traubenbeeren bald nach der Blüte, verrieseln
  • Daam (Kaltern): kurzer Rebzweig zur Verjüngung der Rebe; Daimling (Eisacktal): Rebzweig mit zwei Augen
  • der Tiafe - unterirdischer Keller
  • derlexlt, derlexnt - infolge Austrocknung undicht (Fass und andere hölzerne Behälter); mhd. lechzen: austrocknen
  • einkellern - die Maische zur Gärung in den Keller geben
  • Eisnsteckn - Eisernes Stechwerkzeug zum Einsetzen der Pfähle
  • Englprunzer: leichter „unschuldiger“ Wein
  • Felerpantl - Weidenrute zum Binden der Rebe (*)
  • firmen, fir(b)m - Reinigen der Reben nach dem Schnitt; mhd. vürben: reinigen
  • Frésch (Pl.) - Teil der Dauben, der den Fassboden überragt; wörtl. auch Frösche (*)
  • Fuaß - Stamm der Weinrebe
  • fuxet - nicht reif, sondern rötlich (von den schwarzen Traubensorten)
  • Fuxn (Eppan): spät reifende Trauben (die zbei der ersten Weinlese noch rot sind)
  • Ggånter - Gestell, auf dem das Fass steht; lat. contus: Stange
  • Gårgl: Nut der Fassdaube
  • Garz - frischer, ganz kurzer Tieb der Rebe; vgl. ital. garzuolo: Herz der Salatpflanze
  • Gfåll: Stangenreihe im Weinberg
  • Gfinn, Pfing - Ackerstreifen im Weinberg; vgl. bair. Bifing
  • Ggóntanell, Guntanell - Längsstange beim Rebgerüst (*)
  • Ggóssn (P.): Traubenwickler; ahd. cozun = Engerling, ital. cosso
  • Goaßtutn: längliche Weinbeeren
  • Guat (n.), Stuck - Weinberg
  • Guntanell, Ggóntanell: Längsstange beim Rebgerüst; lat. contus = Stange
  • Haarler: Ranken der Weinrebe; wörtlich: Häärchen
  • Hanseleweimer: kleinbeerige Trauben
  • Irn, Ire, Ir: oft Yrn geschrieben: Bottich (*)
  • Jaufen: Weinbergstecken
  • Kånnen, Kounen: Teile der Kahmhaut auf dem Wein; mhd. kāne = Kahm
  • Kåstlt (f.) - Fass (mehrere Hektoliter) zum Transport der Maische, romanisch castellaa (Fass) (*)
  • Kelergoaß (Kaltern): ein im Keller verwendetes Gestell
  • Kern - Weinbeere
  • Kiafter, Tiafkarl, Huet - Tichter für ein Fass im Keller
  • Kónzal, Gónzal, Gonsal - auf dem Rücken getragener hölzerner Behälter für Flüssigkeiten; lat. congius (*)
  • Kretzer: junger, rasch von den Trestern abgezogener Wein
  • Lafer: Trieb der Rebe aus der gegenwärtigen Vegetationsperiode
  • Lasier (Marling): Rebgerüst ohne Stütze
  • Léger, Gleger - Bodensatz im Weinfass
  • Leps (m.) - Wein mit geringem Alkoholgehalt; Wein aus Trestern; bair. leppelen (*)
  • Lifter: Spalierrebe
  • Luter (m.) - erster verflüssigter Dampf beim Destillieren des Trester
  • Madreiln, Madroaln: Ranken der Weinrebe
  • Madrunkl: schädlicher Käfer für Reben
  • Maneil, Menail: dünne Stange zum Erziehen von Reben und Bohnen
  • Martiniweimerlen (Kaltern): spät reifende Trauben auf dem Geiztrieb
  • Marzån: Querstange am Rebgerüst
  • ménen: - beim Pflügen das Zugtier führen; bair. Dialekt (*)
  • móln - weich und reif werden (von den Weinbeeren); lat. mollis: weich
  • Móster - Holzstößel zum Zerstampfen der Trauben (*)
  • Nåchtagrått (Bozen, Kaltern): Agrotis, ein Rebschädling (Insekt)
  • Noatschnitz: vorzeitige (erzwungene) Ernte
  • Órt - Anfang und Ende der Weinlaube; ahd. ort (äußerstes Ende)
  • Órtsail - äußerste Säule der Weinlaube
  • Pålg - Haut der Weinbeere
  • Pånzn -Weinfass, Fass; romanisch panza (Bauch)
  • Pataun: Rebengerüst
  • Patilln (Plural): Rebstecher, Rychnites betuleti
  • paudn - pflügen (*)
  • Påzeidn - hölzernes Gefäß von der Größe eines Eimers; mhd. pazeide (aus keltisch bacca): ein Flüssigkeitsmaß
  • Pergl - Weinlaube; romanisch pergola
  • Peronospora - Traubenkrankheit (Plasmopara viticola)
  • Pipm (f.) - Hahn am Weinfass (nicht nur am Weinfass)
  • Plattl - halbe Weinlaube
  • Praatsch - „Kamm“ der Traube (was nach Entfernen der Beeren bleibt)
  • Pråschggl, Pråstlt (f.) - Maische; slowenisch brosga? (Maische)
  • prénnen - Destillieren der Rückstände der Gärung (Trestern)
  • prófn - Rebe durch Absenken des Zweiges vermehren; ahd. profa: Rebsetzling (von lat. propago) (*)
  • Pugglspritz - auf dem Rücken getragener Behälter für Pestizide (*)
  • Rasl - Rebsetzling; latein. rasare / radere (schneiden)
  • Réb - kurz für Weinrebe
  • Réber - Winzermesser mit gebogener Klinge (*)
  • Rébschaar - Gartenschere
  • rejblen: Traubenkerne ablösen; Trauben pressen
  • roate Fiaßlen (Kaltern): rötlicher Traubenkamm
  • Såtzrasl (Unteres Eis.): Rebsetzling
  • schabing - Laubarbeit an der Rebe vor der Blütezeit; ahd. skaban (wegschneiden, schaben)
  • Schaffl (n.) - (Holz)behälter (10 bis 20 Liter) bei der Weinlese
  • Schålter (f.) - Querlatte auf der Weinlaube
  • schiĕnen, scheanen: Wein klären; wörtlich: schönen
  • Schimpl, Schimplkrånket - Schimmelkrankheit der Traube (Oidium tuckeri)
  • Schnei(d)pfluag - Wendepflug (*)
  • Schwéblmaschin - Gerät zum Ausbringen von Schwefelpulver gegen Traubenschimmel
  • Siaßer, Sußer: noch nicht vergorener Wein
  • Siemzéhntl - Wein von guter Qualität
  • spieglen: nach der Ernte verbliebene Trauben abnehmen; ital. spigolare
  • Spinell: dünner Spund am Fass, um Proben zu entnehmen
  • Spourlått: Spreizstange im Weinberg
  • spritzn - Pestizide ausbringen
  • Stånder - stehendes (großes) Fass
  • Stelaun - Längslatte auf der Weinlaube
  • Stiflreis - Stock zum Anbinden junger Reben; mhd. stivel (Rebenstange)
  • Stingler: mit Trester vergorener Wein
  • Taufn - Fassdauben
  • Tauwurzl (Etsch): am Rebstock seitwärts austreibende Wurzel
  • teaknen, teachtnen, teakln, deakn - ein ausgetrocknetes und daher rinnendes Fass (oder andere Holzbehälter) nass machen, damit das Holz aufquillt
  • tébelen - nach Schimmel riechen (Wein); romanisch dova (Behälter)
  • terggelen: im Herbst den neuen Wein trinken (zu Kastanien)
  • Tórggl (f.) - Gerät zum Auspressen der Trauben; lat. torquere (drehen) (*)
  • tórgglen: Trauben zu Most pressen
  • Tråggl, Traggele: Weintraube (laut J. Schatz)
  • Traschggele, Traschggala (n.) - Seitenzweig der Traube
  • Traupe, Traupm, Traup: Weintraube und andere Trauben
  • Trester: Rückstand nach der Gärung (alles von der Traube, was nicht flüssig ist)
  • Vergejrer: rasch vergorener Wein
  • Wagnes - Pflugschar; bair. Wagensun (*)
  • Weimbejr; Weimer (Südtirol): Weintraube
  • Weinåcker: Weinberg
  • Weinget ausziĕchn (Eis.): Reben frei machen und Zeilen ziehen im Frühjahr
  • Wimm(et)schissl - Schüssel für die Abnahme der Trauben von der Rebe
  • wimmen - Weinlese halten; ahd. vendemon von lat. vinum demere
  • Wimmet - Weinlese, Zeit der Weinlese
  • woanen: an der Schnittstelle im Frühling Saft verlieren (von der Rebe)
  • Zuakindl - Geiztrieb bei der Rebe
  • Zumm, Zung (f.) - Auf dem Rücken getragener Behälter für Trauben oder Most (*)

A påår Rébsórtn / Weimersórtn[Werkeln | Am Gwëntext werkeln]

  • Agstern (Plural, Überetsch) - a Rébsórtn (*)
  • Elbing - a Rébsórtn in Eisåcktål
  • Elsasser (Elvas, Neustift) - kloane weiße Sórtn, Elblinger
  • Fraueler (Eisacktal) - friahe, weiße Sórtn; vielleicht vå „Friaul“ apgleitet
  • Fraueler - weiße Sórtn
  • Gschlåfne (Plural) - a Sórtn; ital. uva schiava
  • Hermandler (Elvas, Felthurns) - Sórtn (*)
  • Heunische - a Sórtn
  • Låntschwårze (Eisåcktål); Ejdlschwårze - Lagreinrébm
  • Maierleweimer (Barbian) - kloane, weiße Sórtn (*)
  • Ortsliĕb (Elvas bei Brixen) - Elblinger
  • Pfefferer - weiße, spåte Sórtn (*)
  • Schwårzwallischn (Lajen) - a Sórtn (*)
  • Spargeler (Lana) - a Sórtn (*)
  • Straaler (Kaltern) - reatliche Sórtn (*)
  • Versoaln, Verdoaln (V lies F) - weiße Sórtn, kaum nó ånpaut
  • Vernatsch

Åkirzungen:

  • ahd.: althoachdaitsch
  • mhd.: mittelhoachdaitsch
  • lat.: latainisch
  • m.: männlichs Haupwórt
  • f.: weiblichs Haupwórt

Zu lèsn[Werkeln | Am Gwëntext werkeln]

  • Vom Perglwerk zur Torggl; M. Ladurner Parthanes; Athesia 1972
  • Wortatlas der kontinentalgermanischen Winzersprache; Wolfgang Kleiber; Max Niemeyer Verlag; Tübingen 1990 - 1996
  • Tiroler Wortschatz an Eisack, Rienz und Etsch; Hans Fink; Universitätsverlag Wagner; Innsbruck-Minga, 1972